Warum Fabrikbrot Bauchschmerzen macht

Fabrikbrot kann Bauchschmerzen bereiten, muss es aber nicht. Doch woran liegst das? Ist das Gluten verantwortlich oder anderes?

Gras und Getreide

Getreide ist wie Reis Grassamen, den wir erst verarbeiten müssen, damit wir ihn verdauen können. Viele denken bei Mehl oder Getreide an Weizenmehl, doch es gibt viel mehr echte Getreidearten, zu denen sich nebst der einzelnen Sorten die Pseudogetreide (Amaranth, Buchweizen, Quinoa) gesellen, beispielsweise

• Dinkel
• Einkorn
• Emmer
• Gerste
• Grünkern
• Hafer
• Hirse
• Kamut
• Mais
• Reis
• Roggen
• Triticale
• Weizen

Die fett markierten Arten gelten als Hauptgetreidearten. Die übrigen gelten als Untergattungen. Nun ist aber Gattung nicht gleich Gattung, so wie eine Fleischtomate nicht wie jede Fleischtomate ist, denn es gibt Züchtungen.

Gluten: Das schwer verdauliche Eiweiß im Getreide

Bevor du eine Getreideart gänzlich meidest, probiere eine andere Sorte oder schlichtweg weniger Mehl-Lastiges in der Ernährung, denn manche Menschen essen ständig verarbeitetes Getreide und damit zu viel und zu häufig:

• Morgens das Brot,
• Mittags die Pasta,
• Nachmittags einige Kekse und
• Abends eine Pizza.

Für die industrielle Herstellung werden nur wenige Sorten verwendet, die auf Ertrag und gegen Schädlinge gezüchtet wurden. Daher enthalten sie häufig mehr Gluten als Urgetreide wie Einkorn, Rotkorn, Emmer oder Kamut.

Einige Sorten enthalten viel Gluten, das Klebereiweiß. Daher lassen sich Teige hervorragend verarbeiten. Denke an Croissants 😊
Allerdings braucht das Gluten Zeit und Bewegung, um sich voll zu entfalten. Dies wird bei industrieller Fertigung durch mehr Backtriebmittel (Hefe, Backpulver, Natron, Hirschhornsalz bzw. E 503, Pottasche bzw. Kaliumcarbonat, Sauerteig usw.) als in der heimischen Küche üblich umgangen. Der Teig wird zwar locker, aber das Gluten konnte sich nicht entfalten.
Hinzu treten weitere mögliche Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Amylasen, Proteasen, Stabilisatoren, Farb- und Konservierungsstoffe sowie Verdickungsmittel. Darum gibt es Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen. Es sind die FODMAPS (Abkürzung für fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide — and  —  Polyole), die Gase durch fehlende Verarbeitung des Mehls entstehen lassen. Dadurch entsteht auch das Völlegefühl, das Gefühl eines Blähbauchs oder tatsächliche Blähungen.

Daher: selbst backen. 🙃 Dann bleiben auch die ganzen Fabrikzusatzstoffe, die den Prozess künstlich beschleunigen und das Altern verzögern sollen, außen vor 🙏🏻
… oder den Bäcker des Vertrauens aufsuchen 😎

Ist Gluten generell für die Ernährung ungeeignet?

Grassamen pur können wir nicht verdauen. Wenn er keimt, sieht es schon anders aus, denn dann ist er streng genommen frisches Gemüse. Daher setzt Essener Brot auf gekeimte Saaten. Gemahlen kann das Gluten seine klebenden Eigenschaften entfalten, ohne die es weder Croissant noch anderes Gebäck gäbe. — Ob dies nun unbedingt notwendig ist, ist eine andere Frage. 😉

Relativ glutenarm ist übrigens der Hafer und natürlich alles an Pseudogetreide.

Glutenfrei aus Prinzip?

Welcher aktuellen Kuh, die durch das Dorf getrieben wird, man hinterherläuft, das muss man selbst wissen. Die Glutenverteufelung packt aus meiner Sicht einfach nur die große Keule aus und wenn wir danach gingen, dürften wir ja ohnehin nichts mehr essen, denn Obst enthält Zucker, Gemüse enthält Pestizide und nicht mehr die Nährstoffe wie einst; vieles aus der Fabrik ist voller Zusatzstoffe, Fleisch und Milch geht gar nicht wegen des Tierwohls und Wasser ist verunreinigt. Ja, da gibt es dann ja nur eine Konsequenz, oder?!? Luft + Liebe. Ach, die Luft ist auch nicht mehr rein. Dann bleibt noch die Liebe 💖

Ich bleibe bei ECHTES. Handgemacht und mit viel Liebe.

Sylvia

Hinweis: Bei ernsten oder dauerhaften Beschwerden im Zusammenhang mit Mehl, Back- und Teigwaren solltest du fachlichen Rat suchen, denn ein Reizdarm oder ähnliche Beschwerden können neben der Reduktion der Lebensqualität auch weitere Erkrankungen nach sich ziehen.