Ingwer fermentieren: Ingwer Bug

Ein Bug (»Wanze«) ist ein Wasser-Zucker-Ferment. Mit Ingwer fermentieren kannst du du Ingwerbier und -limonade ansetzen. 

Ingwer fermentieren © ECHTES.rocks!

🔸 Ingwer fermentieren 🔸

1️⃣ 3 Knollen Ingwer (Ginger) reinigen, schälen und fein raspeln.
Ich nutze die Küchenmaschine mit der Feinreibe dafür.

2️⃣ In ein Fermentierglas (oder anderes Glas) geben und mit 2 Teile Wasser und 1 Teil Zucker einen Brei rühren. Wie viel genau, das hängt auch von der Lagerzeit des Ingwers ab. Ich zerreibe ihn, gebe ihn in ein Glas und dann füge ich 1 EL Zucker und 2 EL Wasser hinzu, so lange, bis es wirklich ein Brei ist, nicht zu flüssig wie ein Eintopf und nicht so fest wie ein Milchreis 😉
Wasser und Zucker hinzugeben und natürlich verrühren, am besten mit einem Holzlöffel oder Silikonschaber, nicht mit Metall. Dass kann auf den Prozess einwirken.
Du benötigst weder Fermentierstein, noch Bügelverschluss.

Ingwerfermentstart © ECHTES.rocks!

3️⃣ Das Verhältnis 2 (Wasser) zu 1 (Zucker) in den folgenden Tagen beibehalten, hinzugeben und umrühren.
Statt raffinierten Industriezucker kannst du echte Süße (Zweifachzucker bzw. Saccharose) aus anderen Quellen verwenden wie Rohrzucker, Rübenzucker, Kokosblütenzucker, Malzzucker usw.

4️⃣ Das Glas mit einem Tuch bedecken und an einen warmen, hellen Ort stellen.
Das Tuch verhindert, dass Tierchen in deinem Ferment landen und dennoch ein Atmen möglich ist.

Nach 5—7 Tagen ist das Ferment (»Ingwer Bug«) reif für weitere Verwendung und kann kühl gestellt oder weiter gefüttert werden.

Durch das Fermentieren erhält der Ingwer noch mehr gute Inhalte in Form lebendiger Kulturen, die das Mikrobiom stärken.

So brodelt das Ingwer-Ferment

Nach 5—7 Tagen beginnt das Ferment sichtbar und hörbar zu brodeln. Es lebt!
Du kannst es weiter füttern oder die Fermentation verlangsam, indem du das Ferment in den Kühlschrank stellst. Rühre es alle paar Tage um und füttere es dabei weiter.

Geht das auch ohne Zucker?

Bei dieser Fermentation wird der Zucker in Ethanol (C2H5OH), einen Alkohol, umgewandelt. Dies erfolgt durch Mikroorganismen und Enzyme. Das erhöht den Nährwert des Ferments und ist gut für das Mikrobiom, also die Zusammensetzung der Darmflora. Ohne Zucker käme der Gärprozess nicht in Gang, da die Mikroben verhungern würden.

Das Endprodukt einer Wasser-Zucker-Fermentation enthält kaum Zucker, weil dieser gewandelt und angereichert wurde um organische Säuren, kurzkettige Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe bzw. Probiotika. Je länger der Fermentationsprozess dauert, desto mehr Zucker wird umgewandelt und entsprechend weniger Zucker ist im Ferment enthalten.

Das Prinzip der Zucker-Wasser-Fermentation ist bekannt durch Kombucha, den fermentierten Tee.

Warum heißt es »Wanze« oder »Insekt« (Bug)?

Wanzen verwandeln das, was sie finden in etwas anderes. Und meist ist es nützlich (manchmal auch nicht 😉). Ich vermute, dass es »Bug« heißt, weil das Ferment durch Fraß von Zucker und Wasser die Pflanze in eine andere Qualität katapultiert.

Ingwer fermentieren und ECHTES auf youtube

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